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Tipps & Tricks

Anleitung für Testleser

Von Klaus Eckardt

Nur die wenigsten Autorinnen und Autoren sind so von ihrem Schaffen überzeugt, dass sie ihre Werke direkt vom Computer weg der Öffentlichkeit respektive einem Verlag präsentieren. Die allermeisten suchen spätestens, wenn das Werk vollendet ist – manche auch schon während des Schreibens –, Rückmeldungen anderer. Meist sind es Partner, Freunde oder Familienangehörige, von denen die Autoren wissen möchten, ob ihre Geschichte funktioniert, ob die Figuren wirken, ob Stil und Erzähltempo den Leser wirklich mitreißen. Doch können Testleser das alles wirklich leisten, selbst wenn sie belesene Menschen sind und über eine gewisse Sprachkompetenz verfügen? Dass dem nicht so ist zeigt sich immer wieder, wenn Autoren die Urteile und Anmerkungen ihrer Leser aus dem Freundes- und Bekanntenkreis mit denen professioneller Lektoren vergleichen. Woran liegt das? Die Testleser merken zwar in der Regel, ob eine Geschichte in sich stimmt, ob der Autor seine Figuren wirklich zum Leben erwecken kann und ob das Ganze so geschrieben ist, dass sie es mit Freude lesen. Doch können sie den Autoren im Gegensatz zu professionellen Lektoren meist nicht sagen, warum etwas nicht wie gewünscht funktioniert und wie sie es verbessern können. Ein weiterer wesentlicher Unterschied liegt darin, dass Testleser in aller Regel eine persönliche Beziehung zum Autor haben. Und wer sagt schon gerne dem Partner oder Freund, dass das Buch an dem er monate- oder vielleicht sogar jahrelang gearbeitet hat, ihm einfach nicht gefällt? Dennoch sind Testleser für jeden Autor von unschätzbarem Wert. Denn aus ihren Äußerungen und Anmerkungen kann er viele wichtige Informationen ziehen, vor allem, wenn er diesen Lesern einen kleinen Leitfaden an die Hand gibt, in dem steht, was genau er wissen möchte. Zudem lassen sich ihre Dienste kostenlos in Anspruch nehmen, während die Dienste professioneller Berater zu Recht ihren Preis haben. Mit Testlesern verhält es sich genau so wie sonst im Leben: Je exakter man fragt, desto genauer sind die Antworten. Wer also dem Testleser sein Manuskript mit den Worten „Ich bin mal gespannt, was Du sagst“ in die Hände drückt, muss sich nicht wundern, wenn er zur Antwort nur bekommt: „Toll.“ So ein Lob freut zwar den Autor, doch wirklich anfangen kann er damit wenig. Was genau ist toll? Und was meint der Testleser überhaupt mit „toll“? Toll geschrieben? Tolle Geschichte? Toll erzählt? Oder findet er es einfach nur toll, einen Autor persönlich zu kennen und von diesem zum Testleser erkoren worden zu sein? Um die Eindrücke der Testleser so gut wie möglich auswerten zu können, habe ich folgende kleine Anleitung entwickelt, die am besten gleich mit dem Manuskript geliefert wird.

Viele weitere Tipps rund ums Bücherschreiben gebe ich in meinem Seminar „Einfach schreiben – Der Weg zu eigenen Buch“. Details unter www.klaus-eckardt.com. Außerdem biete ich individuelle Schreibcoachings und Lektorate an. Kontakt: post@klaus-eckardt.com