schreibcoach-logo-wortmarke-600px

Tipps & Tricks

Was nützen Autorenprogramme?
Oder: Warum ich dir zur Arbeit mit Patchwork rate

Artikel als PDF

Lange Zeit habe ich einen Bogen um sogenannte Autorenprogramme gemacht. Wozu sollte ich noch ein Programm lernen? Ich komme doch seit Jahren sehr gut mit Word aus. Drei Romane und unzählige Artikel habe ich damit geschrieben und auch ganze Broschüren layoutet. 

Von Autorenprogrammen wusste ich nur, dass sie einem vorschreiben wollen, wo man Adjektive einsetzt und wie lang die Sätze sein dürfen. Dazu das computergestützte Plotten, das jeden ins starre Muster der Heldenreise zwingt. Nichts für mich – dachte ich, bis ich eines Tages keine Lust mehr hatte, auf entsprechende Fragen in meinen Seminaren und Coachings nur ausweichende Antworten zu geben. Also rein ins zunächst sehr zweifelhafte Vergnügen! 

Und siehe da: Plötzlich bin ich nicht nur ein Fan von Autorenprogrammen, sondern biete auch selbst Seminare für den Umgang mit „Patchwork“ an. Wie kam das? Schnell musste ich merken, dass meine Vorurteile gegen Autorenprogramme auf Missverständnissen bzw. dem Nachbeten von Kritikermeinungen basierten. Peinlich? Zugegeben, ein bisschen. Doch noch peinlicher wäre es, das nicht einzugestehen. Die Wahrheit ist: Kein Programm, ob es nun Patchwork, Papyrus Autor, DramaQueen, Scrivener oder sonst wie heißt, zwingt dich zu irgendetwas. Allerdings machen dir diese Programme eine Menge Angebote: In manchen kannst du dir alle Adjektive anzeigen lassen – und dann selbst entscheiden, welche du behalten möchtest. Du kannst Sätze schreiben, deren Länge die aus Thomas Manns Werken in den Schatten stellt – und bekommst eben den Hinweis, dass dieser Satz 250 Wörter enthält. Was du mit dieser Information machst, ist deine Sache. Auch kannst du nach verschiedenen Mustern, von klassischen Drei-Akter bis zum Snyder-Beat-Sheet, alle möglichen PlotFormen anwenden – oder sie verändern oder das Plotten ganz bleibenlassen. Welches Programm ist nun das beste? Bei der Antwort auf diese Frage muss ich passen. Denn alle haben ihre Qualitäten. Patchwork und Papyrus Autor kommen mit dem Duden-Korrektor, der bei Grammatikund Rechtschreibprüfung einfach klasse ist. DramaQueen wird sehr für ihre Stärken im Plotten gelobt. Schließlich wurde das Programm ja ursprünglich für Drehbuchschreiber entwickelt, richtet sich inzwischen aber ausdrücklich auch an Romanautoren.

Warum empfehle ich nun die Arbeit mit Patchwork?

Soweit ich es überblicken kann – diese Einschränkung mache ich bewusst, da ich weder Zeit noch Lust habe, mich in alle Autorenprogramme so tief einzuarbeiten, dass ich mir wirklich ein Urteil zutraue – bietet es den größten Funktionsumfang. Was noch wichtiger ist: Ich habe Spaß daran, mit dem Programm zu arbeiten, sowohl bei eigenen Texten wie auch beim Lektorieren. Auch wenn es mich, das will ich nicht verhehlen, manchmal zur Verzweiflung treibt, wenn ich eine Funktion nicht finde und doch genau weiß, dass ich schon mit ihr gearbeitet habe oder dass es sie gibt. Doch sehe ich das inzwischen als Beleg dafür, dass Patchwork ein multifunktionales Programm ist, das zudem ständig den Wünschen der Benutzer entsprechend verbessert wird. Ganz klar: Wer Patchwork in allen Tiefen beherrschen will, muss viel lernen. Doch ist das bei Word anders? Nein, als Schreibmaschine lässt es sich recht einfach bedienen. Doch wer damit Gliederungen erstellen, unterschiedliche Formatvorlagen anwenden, Bilder integrieren oder Fußnoten und Literaturverzeichnisse einfügen möchte, muss einiges an Lern-Arbeit investieren – und auch dann ist fraglich, ob alles so klappt, wie man es möchte (das sage ich nach mehr als 30 Jahren Erfahrung mit Word).

Was bietet Patchwork genau? Patchwork ist mit seinen schnell erlernbaren Grundfunktion weit mehr als eine Schreibmaschine:

  • Du kannst komplexe Figuren erschaffen und deren Features ganz einfach in den Text übernehmen.
  • Du kannst Hintergrundinformationen sammeln oder ganz einfach wieder abrufen. 
  • Du kannst im Handumdrehen eine Timeline erstellen, damit die zeitliche Logik deiner Geschichte stimmt.
  • Du kannst Szenen schreiben, verändern, verschieben, ausblenden und vieles mehr. 
  • Du kannst direkt aus Patchwork heraus dein E-Book veröffentlichen oder eine Druckvorlage erstellen.
  • Und, und und… 

Wenn du weitere Funktionen von Patchwork kennenlernen möchtest, schau einfach mal auf die Website www.autorenprogramm.com, dort gibt es eine kostenlose 30-Tage-Vollversion zum Download. Wenn du das Programm dann kaufen möchtest, kostet es 99 Euro bzw. mit DudenKorrektor 134 Euro. 

Vielleicht sagst du beim Blick auf die eine oder andere Funktion: Das können andere Programme auch. Recht hast du. Deshalb ist meine Entscheidung für Patchwork keine Entscheidung gegen andere Programme. Es gibt kein Autorenprogramm, von dem ich dir abrate. Ganz wichtig ist für mich ein guter, schneller und freundlicher Support. Den bietet Martin Danesch, der Mann hinter Patchwork, an. Das ist nicht nur meine Erfahrung, das zeigen auch viele Kommentare von Nutzern. 

Selber lernen oder ein Seminar besuchen? Wenn du dich für die Arbeit mit einem Autorenprogramm entscheidest, kommst du um eine Grundsatzentscheidung nicht herum: Möchtest du deine Zeit vor allem aufs Schreiben verwenden oder darauf, das Programm so weit zu durchdringen, dass du die zentralen Funktionen bedienen kannst? Bist du jemand, der sich gerne durch Handbücher, Hilfeseiten oder Dutzende von YouTube-Videos arbeitet, dann wirst du jedes dieser Programme in überschaubarer Zeit beherrschen. Geht es dir allerdings darum, loszulegen, empfehle ich dir, zu dem von dir gewählten Programm ein Einführungsseminar zu besuchen. 

Für Patchwork biete ich jetzt solche Seminare an. 

Im eintägigen Einsteiger-Seminar zeige ich dir zunächst, wie du das Programm auf deinem Windows-Rechner installierst und konfigurierst. (Willst du Patchwork auf Linux- oder Mac-Rechnern unter Windows installieren, ist das auch möglich, doch kann ich dabei wenig Unterstützung bieten. Mehr Infos findest du auf der Webseite www.autorenprogramm.com.) 

In einem Übungsprojekt schreibst du dann erste Szenen, legst Figuren an und entwickelst die Storyline. Allein mit diesen schnell zu erlernenden Funktionen (die nur einen Bruchteil dessen darstellen, was Patchwork bietet) kannst du viel effizienter an deinem Buch arbeiten als mit Word etc. Schließlich zeige ich dir noch, wie du ein mit einer Textverarbeitung erstelltes Manuskript in Patchwork importierst, um dort weiterzuschreiben, und wie du den Text wieder als Word-Dokument speicherst, wenn du das möchtest. Weitere Seminare zu den einzelnen Einsatzmöglichkeiten von Patchwork, wie zum Beispiel dem Veröffentlichen, dem Plotten, der Textprüfung mit dem Duden-Korrektor und der Arbeit mit Requisiten folgen in den nächsten Monaten.

Seminartermine und weitere Informationen findest du hier >

Artikel als PDF